Erkrankungen der Lymphgefäße

Die Zahl der Menschen in Deutschland, die unter einem Lip- oder Lymphödem leiden, liegt Schätzungen zufolge bei 4 Millionen.

Die einzig anerkannte konservative Behandlungsmethode ist die von Prof. Földi und Dr. Asdonk entwickelte Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE).

Bausteine der KPE sind:

  • die Manuelle Lymphdrainage,
  • die Kompressionstherapie mit
    lymphologischer Kompressionsbandagierung,
    Apparativer Intermittierender Kompression,
    lymphologischer Kompressionsbestrumpfung,
  • Hautpflege,
  • Gewichtsreduktion,
  • Körperlicher Aktivität,
  • Eigenmotivation

In der Phase 1 der KPE wird durch intensive Therapie über etwa drei Wochen eine Entstauung erreicht, in der anschließenden Phase 2 das Ergebnis gehalten und vielleicht noch verbessert.

KPE Phase 1:
1-2 mal am Tag manuelle Lymphdrainage (MLD), anschließend lymphologischer Kompressionsverband (LKV), Bewegungsübungen, zusätzlich Kneipp’sche Güsse, Bewegungsbad, Entstauungsgymnastik, Ergometertraining, Wandern mit bandagierten Beinen, Diät etc.

KPE Phase 2:
1-2 mal in der Woche MLD (je nach Bedarf), auch mit eventuell anschließendem LKV, Gewichts-
kontrolle, Bewegung, Tragen der Kompressionsstücke.

In frühen Phasen des Lipödems oder Lymphödems kann die Phase 1 der KPE durchaus ambulant durchgeführt werden. Wichtig ist eine ausreichende Mobilität und gute Lymphtherapeuten in erreichbarer Nähe.

Schwerere Fälle sollten grundsätzlich zunächst in einer spezialisierten Fachklinik behandelt werden (Reha-Verfahren).

Für Aktufälle und Lymphpatienten mit schwere Begleiterkrankungen gibt es in Deutschland nur wenige spezialisierte Krankenhausabteilungen. In unserer Region ist das Haus Selb des Klinikums Fichtelgebirge seit 2002 auf diesem Gebiet tätig.

In der Phase 2 der KPE sind regelmäßige Kontrollen notwendig, um einer Verschlechterung rechtzeitig entgegen zu wirken. In unserer Praxis können wir die Beinumfänge berührungslos elektrooptisch vermessen. Mit dem Perometer® sehe ich genau, an welchen Stellen der Umfang ab- oder zunimmt. Die hochauflösende Sonographie zeigt Ödeme, auch wenn wir keine Dellen im Gewebe eindrücken können. Der Erfolg der Behandlungsmaßnahmen kann so, zusammen mit den obligatorischen Berichten der Lymphtherapeuten, objektiv beurteilt werden.
Das trägt zur Verbesserung der Qualität der Therapie bei.


Liposuktion beim Lipödem

In den letzten Jahren gewinnt die chirurgische Therapie des Lipödems zunehmend Bedeutung. In geeigneten Fällen können betroffene Frauen damit von ihren Schmerzen befreit werden und benötigen vielfach danach weder Manuelle Lymphdrainagen noch Kompressionsstrümpfe. Erfahrene Lymphologen wie Prof. Cornely in Düsseldorf, Prof. Schmeller in Lübeck, Dr. Stutz in Schwarzenbach/Wald, haben die Technik der Liposuktion perfektioniert, so dass heute keine schlimmen Nebenwirkungen mit dem Eingriff mehr verbunden sind.

Die Krankenkassen halten diese medizinisch sinnvolle und oft notwendige Operation für einen kosmetischen Eingriff und übernehmen die Kosten dafür nicht. Ausnahme ist unter bestimmten Voraussetzungen ein Lipödem im Stadium III.

Ich berate Sie gerne über die Modalitäten, kläre ab, ob eine Liposuktion für Sie in Betracht kommt, und helfe Ihnen beim Schriftverkehr mit Ihrer Krankenkasse.

Perometer
Sonoelastographie
Lipödem Typ Stadium III

Lymphologische Operationen

In den letzten Jahren haben mikrochirurgische Operationsverfahren zur Wiederherstellung zerstörter Lymphbahnen immer größere Bedeutung erlangt. Was in den 90er-Jahren von Prof. Baumeister mit der Lymphgefäßtransplantationen begann, findet in Lymphknotenverpflanzungen und lymphovenösen Anastomosen seine Fortsetzung. Ich arbeite mit der Abteilung für Plastische Chirurgie an der Universitätsklinik Regensburg und Privatdozent Dr. Aung zusammen. Die Kollegen können noch Lymphgefäße von weniger als 0,3mm (!) zusammennähen. Diese Eingriffe sind sehr aufwändig und bedürfen einer sehr genauen Vor- und Nachbereitung. Sie müssen gründlich geplant werden. Das kann ich für Sie organisieren.

Weitere Informationen finden Sie unter:


www.lymphnetz-hochfranken-vogtland.de
Lymphologisch spezialisierte Ärzte in Praxis und Klinik, Sanitätshäuser und Physiotherapeuten haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam noch besser für Menschen mit Lip- und Lymphödem sorgen zu können.

www.dglymph.de
Die Website der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie bietet u.a. eine bundesweite Ärzte- und Therapeutenliste.

www.uni-duesseldorf.de/AWMF/
Hier finden Sie die wissenschaftlichen Leitlinien, die uns Ärzte Richtschnur unseres Handelns sind

www.lymphologen.de
Die Website des Berufsverbands der Lymphologen. Ebenfalls mit einer Ärzteliste.

www.medi.de
Der Weltmarktführer in der Kompressionstherapie. Viele interessante Informationen über Lip- und Lymphödem und allgemein über die Kompressionsbehandlung

www.juzo.com
Meine bei Juzo verlegte Patientenbroschüre zum Lipödem kennen Sie vermutlich schon. Die Fa. Juzo bietet auch Kompressionsstrümpfe mit antiseptisch wirkendem Silberfaden an.